Ich bin eine Handwerkerin, eine Macherin.
Ich möchte etwas durch meine Hände entstehen sehen.
Ich bin fasziniert von der Authentizität handgemachter Kleidung.

Wenn ich jemandem meine Arbeit zeige, werde ich oft gefragt ob ich Mode- oder Textildesignerin bin – für mich gehören beide Gebiete zusammen. Ich bin an jedem Schritt in der Entwicklung eines Kleidungsstückes interessiert. Der Ausgangspunkt ist das Material. Ich experimentiere mit verschiedenen Materialien und traditionellen Handwerkstechniken. Ich zeichne, stricke, häkele, knote, krause, binde, winde, drucke, färbe, flechte und falte solange, bis eine spannende textile Fläche entstanden ist. So schaffe ich mir meine eigenen Vorraussetzungen: eine Freiheit die es mir ermöglicht eine eigene Designsprache zu entwickeln.

Ich bin eine Übersetzerin. Ich sehe in allem menschliche Hüllen – ein Origami Stern entfaltet sich zu einer Bluse, ein Fischnetz drapiert sich zu einem Abendkleid und aus einer Bastelanleitung für einen Papierzoo wird eine Strickkollektion. Diese Übersetzungen fordern mich heraus, lassen mich in die Schnitttechnik vertiefen und nach neuen ungewöhnlichen Ansätzen in der Schnittentwicklung suchen. Dafür habe ich eine Methode entwickelt, die sich aus klassischer Schnittkonstruktion und Drapierung zusammensetzt. Ein guter Schnitt ist bis ins Detail ausgefeilt und beeindruckt durch Einfachheit in der Originalität. Die Form des Kleidungsstückes respektiert den natürlichen Körper in seiner Silhouette und seinen Bedürfnissen, ohne sich von ihr zu entfernen. Denn Kleidung zu gestalten heißt sich dem Menschen zu nähern.